Bergsport ist unsere Leidenschaft
Das war nicht immer so. Als Kind wurde ich als jüngster Sohn unserer Mutter mit der katholischen Pfarrjugend aus dem Dorf in dem ich aufwuchs in die Ferien geschickt. Die Reiseziele waren meist in den Alpen. Was wurde da so unternommen? Na klar, Wandern, Wandern und zur Abwechslung wurde auch schon mal gewandert. Als kleines Burschi war ich jedoch die faulste Socke und eher an anderen Dingen interessiert. An was? Na das weibliche Geschlecht hatte es mir bereits in jungen Jahren angetan… grins.
Mit 15 Jahren sah ich eines Sonntag Nachmittag im Fernsehen einen Beitrag mit dem Titel „Im Gepäcknetz durch Europa“. In dem Beitrag fuhren junge Leute unter 26 Jahren mit dem Interrail Ticket durch Europa. Das Ziel war Griechenland. Das war der springende Punkt und der Beginn meiner Leidenschaft zum Reisen. Das musste ich unbedingt auch machen. Das nötige Kleingeld besorgte ich mir durch kleine Jobs. Zeitungen austragen, in der Baumschule auf dem Feld aushelfen und Kellnern. Das angesparte Geld reichte dann auch am Ende des Schuljahres für meinen Traum. Mein Trip mit dem Zug nach Griechenland. Doch da gab es noch ein kleines Problem… meine Mutter. Wie sollte ich ihr erklären, als 16 jähriger alleine verreisen zu wollen. Eines können Sie mir glauben, es gab schon unzählige Diskussionen über das Thema. Aber ich hatte es geschafft. In den Sommerferien ging es auf, „Im Gepäcknetz durch Europa“ nach Griechenland!
Es schloss sich anschließend meine erste Berufsausbildung an. Beim Fernmeldeamt wurde ich zum Fernmeldehandwerker ausgebildet. Die Ausbildungsvergütung war schon recht üppig. So konnte ich mir den einen oder anderen Trip leisten. Mit meinen Freunden verbrachte ich die Freizeit oft in den Klettergärten der Umgebung. Mein damaliges Umfeld beschäftigte sich auch mit der Thematik Bergsport. Bergsteigen, Klettern und Skifahren waren in. Die Aussicht schneebedeckte Gipfel zu erklimmen lockte da schon eher meinen Ehrgeiz heraus als so stinklangweilige Wanderungen zu irgend welchen Almen, die Erfahrungen meiner Kindheit.
Aller Anfang ist schwer…
Die erste größere Tour sollte dann zusammen mit Viktor und Ludwig eine mehrtägige Hüttenwanderung in der Venedigergruppe sein. Die Unternehmung endete bereits am ersten Tag in einem Fiasko. Der Wetterbericht für die kommenden Tage war gut. Also machten wir uns am Morgen mit fetten Rucksäcken auf dem Rücken auf zur St. Pöltener Hütte. Ein strahlend blauer Himmel sorgte für Hochstimmung. Und weiter ging es. Auf dem St. Pöltener Westweg wanderten wir unserem Tagesziel, die alte Prager Hütte, entgegen. Doch plötzlich zog in null komma nix ein fürchterliches Unwetter auf. Starker Schneefall begleitet von einem heftigen Gewitter ließen alle Träume von der ersten größeren Tour platzen.
Im anschließenden Winter ging es dann mit August und Viktor nach Kals am Großglockner. Wintersport… mit einer Gruppe jüngerer Erwachsenen aus der katholischen Pfarrjugend. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch nie auf Ski gestanden, geschweige denn das Gebirge im Winter kennen gelernt. Der Manns hohe Schnee am Straßenrand hat mich schon beeindruckt. Es war aber auch ziemlich kalt. Das Skigebiet in Kals, zur damaligen Zeit noch ein mega kleines Familienskigebiet, mit einem einer Sessellift war die Krönung. An der Talstation des Liftes wurde man mit einer Decke versorgt. Oben an der Bergstation angekommen war ich trotz fetter Decke halb erfroren. Mein damaliger Skilehrer, den Namen habe ich großzügig verdrängt, attestierte mir mangelndes Talent zum Skifahren.
… mit einer entsprechenden Hilfe jedoch wesentlich leichter
Drei Jahre Berufsausbildung nahmen ihr Ende. Für mich stand fest, das wird nix mit dem Job zum Fernmeldehandwerker. Zu diesem Zeitpunkt gab es bereits neue Pläne. Ein Traum war es, einmal auf einer Berghütte zu arbeiten. Wie blöd mögen einige vielleicht denken. Eine 35 Stunden Woche bei vollem Lohnausgleich ist da eher ein Fremdwort. Für einen jungen Mann stand dann auch noch die Zeit an, in der er seine Pflichten für den Staat absolvieren musste. Ich entschied mich für den Zivildienst. Der Beginn der Dienstzeit verzögerte sich einige Monate. Ideal die Zeit zu nutzen auf einer Berghütte zu schuften. Ich schrieb Bewerbungen.
Unzähligen Bewerbungen folgten unzählige Absagen. So wird das nix mit dem Job auf einer Hütte. Vitamin B muss her. Durch Bekannte in Kals bekam ich schließlich einen Job in Osttirol. Am Ende des Virgental durfte ich im Defreggerhaus auf 2.963m arbeiten. Eine richtig Coole Zeit.
Mein damaliger Chef, heute mein Freund, der Hüttenwirt Peter, ist auch Bergführer. Er nahm mich oft mit, wenn er Führungen hatte. Unsere Freizeit verbrachten wir auch oft gemeinsam an irgend welchen Felsen oder auf dem Gletscher. Bekanntschaften schloss ich auch mit einheimischen Bergführern. Wenn es die Zeit erlaubte, verbrachten wir diese mit tollen Touren und Unternehmungen. Viele Alpine Lehrpläne hatte ich bis dahin verschlungen. Theoretisches Wissen ersetzt natürlich nicht die Praxis. Gelegenheiten praxisorientiert zu lernen gab es genug. Vielen Dank an alle, die ihre Zeit mit mir verbrachten. Sechs Jahre habe ich im Sommer und Winter in Osttirol verbracht. Unzählige Freundschaften sind dabei entstanden, die ich heute noch gerne Pflege.
Lotterleben… oder sich der Gesellschaft anpassen
Nach dem „Zuvieldienst“ (Zivildienst) musste eine neue Entscheidung her. Watt wird nu aus der Jung? Nach reiflicher Überlegung entschloss ich mich wieder ein bisschen Sesshaft zu werden. Durch die Erfahrungen im Zivildienst war es naheliegend im sozialen Bereich tätig zu werden. Eine neue Berufsausbildung musste her. Eine drei jährige Ausbildung zur examinierten Krankenschwester schloss sich an. In der Ausbildung lernte ich Michael kennen. Ähnlich wie ich, getrieben von der Idee, in der Weltgeschichte Unterwegs zu sein, passen wir gut zusammen. Bereits in der Ausbildung schmiedeten wir einen Plan. Zur Belohnung nach bestandenem Examen sollte es nach Nepal gehen. Gesagt, getan… machten wir uns im Oktober 1993 auf. Zehn Wochen Nepal. Highlights waren sicherlich die Umrundung des Annapurna auf dem Annapurna Circut und ein kleinerer Trekk am Langtang. Die Idee, wieder Sesshaft zu werden drohte zu scheitern…
Nun arbeite ich bereits seit der Rückkehr aus Nepal als Krankenpfleger. Seit 1999 unterstütze ich auch Reisewillige bei ihren Vorhaben. Von der Planung bis zur Durchführung der Reise stehe ich mit Rat und Tat zur Verfügung. Dabei spielt die Art und Weise des Reisens keine Rolle. Ob anspruchsvolle Exkursionen oder ein normaler Pauschalurlaub. Egal was Sie vor haben, eine Hochzeitsreise nach Kambodscha, eine Trekkingtour im Himalaya oder den Anden. Auch mal einfach ein par Tage zum entspannen nach Malle. Oder doch lieber Skiurlaub?
Bevor ich Sie mit meinem Gekrizel hier langweile ist mal Schluss damit.
In diesem Sinne viel Spaß beim stöbern auf unseren Seiten und auf ihren Reisen. Bei Fragen einfach mal anrufen. Ich freue mich Ihre Bekanntschaft zu machen.
Ihr Paul
P.S. Ein kleines Danke schön an alle, die mit mir auf Tour waren oder immer noch machen. Danke an August, Johannes, Viktor, Michael, Thomas, Jürgen, Wolfgang, Beate, Frank…
P.P.S. Hier ein Video über das Reisen mit dem „Interrail Ticket“
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